ARD, ZDF und Pegida

Sport, schmierige Sentimentatlität und dilettantische Schauspielleistungen: das füllt die größten Programmflächen von ARD und ZDF. Dilettantisch ist: wenn Schauspieler sprechen wie gecoachte Laien. Von einem Profi kann man mehr erwarten. Meine Erklärung für den Dilettantismus: Die Drehbücher sind miserabel, so was kann man wahrscheinlich nicht „echt“ sprechen, und die Produktionsbedingungen erlauben den Schauspielern keine Vorbereitung. – Von den wenigen Schauspielern, die unter diesen Bedingungen dennoch eine gute Figur machen, liest man, daß sie erfahrene und renommierte Theaterschauspieler sind. ARD und ZDF bringen solche Kunstfertigkeit offenbar nicht hervor. Aber genau das gehörte eigentlich zum Kulturauftrag…

Was hat das mit Pegida zu tun? – Wie kommen wir darauf, daß es spurlos an Menschen vorüber geht, wenn man sie täglich stundenlang schmierig-sentimentalen Schmonzetten aussetzt  mit dümmlich gekünsteltem Dilettantensprech? Der Realitätssinn verkümmert, Beschränktheit wird gefördert und Geschmacklosigkeit trainiert. Die Menschen können das Echte vom Unechten nicht mehr unterscheiden und das Wichtige nicht mehr vom Unwichtigen. Und sie orientieren sich in der Welt einseitig mit ihrem Gefühl und das ist dumpf und kitschig aber sie halten sich darauf was zugute. Es entsteht ein verzerrender Wirklichkeitssinn und ein nahezu infantiler Unwille, sich in Frage zu stellen.

Es heißt: Das Privatfernsehen sei noch viel schlimmer. – Wenn ich beim Konditor eine ganz besonders teure Torte bestelle und dann nur eine noch üppigere Portion aus Fett und Zucker kriege, mit dem einzigen Unterschied, daß Bio draufsteht – dann kann ich natürlich sagen: Immer noch besser, als wenn Pestizide und Schwermetalle drin sind. Ich kann aber auch sagen: Beschiß! Zucker bleibt Zucker und Fett Fett, da könnt ihr Bio draufschreiben soviel ihr wollt!