Viele Menschen könnten in ihrem Leben die eine oder andere lesenswerte Geschichte schreiben, wenn sie nur lange genug daran arbeiten. Aber auf dem Buchmarkt haben vereinzelte Geschichten keine Chance, da können sie so gut sein, wie sie wollen.
Angenommen jemand arbeitet sein ganzes Leben an nur einem einzigen Text, und der wird wirklich toll – wie z.B. J.P. Hebels „Kannitverstan“ – welche Chance hätte der Text, verlegt zu werden?
Bei Verlagen müssen Autoren und Autorinnen sich einen „Namen“ machen, dafür müssen sie regelmäßig veröffentlichen.
Stephen King klagt: „Leser[*innen]besitzen eine Loyalität, … was erklärt, warum so viele Schriftsteller, denen das Benzin ausgegangen ist, trotzdem weiterfahren können und durch die magischen Worte AUTOR VON auf den Umschägen ihrer Bücher in die Bestsellerlisten katapultiert werden. – Was der Verleger im Gegenzug möchte … ist ganz einfach: ein Buch pro Jahr. … Weniger als ein Buch pro Jahr und du vermasselst dem Verleger die Investition in dich. … Außerdem gibt es eine gewisse Zermürbung unter den Fäns, wenn du dir so lange Zeit läßt.“ (Aus „Sara“, München 1998, S. 39f).
Wer sich nicht unter Druck setzen und nur selten eine Erzählung schreiben will hat bei Verlagen keine Chance.
Diese Lücke könnten Initiativen im Netz schließen. Und es wäre gut, wenn diese Lücke geschlossen würde, denn wer weiß, wieviele gute Geschichten nicht geschrieben wurden, weil es zu sinnlos erschien!
Wo Leute keinen „Namen“ haben müssen, muß ihre Plattform einen „Namen“ haben. Die Leselustigen müssen sicher sein, keine Zeit zu verlieren bei der Suche nach guten Geschichten. So könnten auch Geschichten völlig unbekannter Leute Verbreitung finden.
Möglicherweise wird es zwei oder drei Generationen brauchen, bevor so eine Initiative ein bekannter Ort im Netz ist – nicht unbedingt so bekannt wie Jutub oder Wikipedia, aber bekannt genug um eine gewisse Öffentlichkeit zu haben. – Zwei bis drei Generationen: das schreckt viele ab. Doch wie sagt eine alte Chinesische Weisheit:
„Auch die längste Reise beginnt mit dem ersten Schritt.“
Und wie sagten die Leute, die die Sümpfe urbar machten:
„Den ersten der Tod, den zweiten die Not, den Dritten das Brot.“
Na, wer hat Pioniergeist genug, um hier mitzumachen?
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(dort auch Verlinkung zu weiteren interessanten Adressen für Leute, die schreiben)
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